Wenn Mannschaften in einer Liga um den Abstieg kämpfen, sind die Trainer häufig auf dem heißen Stuhl, eine Entlassung oft nicht gerade selten. Langsam kommen wir in die Zeit des Jahres, in der viele Clubs unruhig werden. Der Beweis dafür ist aktuell in der 2. Liga in Deutschland zu erkennen, wo innerhalb von zwei Tagen gleich zwei Vereine ihre Trainer entlassen haben: zuerst der SV Sandhausen am vergangenen Sonntag und kurz darauf der 1. FC Nürnberg am Montag.

Die Besonderheit an dieser Tatsache ist, dass beide Vereine am nächsten Spieltag direkt aufeinandertreffen.

Entlassung beim SV Sandhausen

Der SV Sandhausen ist so etwas wie einer der ewigen Underdogs im deutschen Fußball. Dieser kleine Verein spielt seit dem Sommer 2012 in der 2. Liga. Sandhausen selbst hat nur knapp 14.000 Einwohner. Natürlich wird so ein Klub immer mal um den Klassenerhalt kämpfen, aber in der aktuellen Saison läuft wenig zusammen. Nach 21 Spieltagen ist man mit 19 Punkten (fünf Siege, vier Unentschieden und zwölf Niederlagen) 18. und somit Letzter in der Tabelle.

Nach einem 0:3 gegen den Karlsruher SC in einer Art von Derby am letzten Spieltag haben die Verantwortlichen Trainer Alois Schwartz entlassen. Sein Nachfolger ist Tomas Oral, ein erfahrener Coach in dieser Spielklasse.

Der 1. FC Nürnberg entlässt ein zweites Mal einen Trainer

Im Gegensatz zum SV Sandhausen gehört der 1. FC Nürnberg durchaus zu den großen Vereinen, wenngleich seit Jahren nicht sonderlich erfolgreich. Der mehrmalige Deutsche Meister, der eigentlich den Aufstieg in die Bundesliga zumindest insgeheim anstrebte, steckt im Keller der Tabelle fest.

Die Clubberer (wie man sie nennt) haben 22 Punkte nach 21 Spieltagen, es gab sechs Siege, vier Unentschieden und elf Niederlagen. Am letzten Spieltag beim 0:5 gegen den 1. FC Heidenheim handelte es sich fast schon um einen Offenbarungseid. Kein Wunder also, dass Trainer Markus Weinzierl entlassen wurde.

Allerdings war er nur elf Spieltage in Amt und Würden, sein Vorgänger Robert Klauß wurde zuvor entlassen. Er stammt aus der Red Bull Schule. Die Nürnberger schafften vor zwei Jahren knapp den Klassenerhalt, danach sollte es aufwärts gehen, auch aufgrund der Expertise von Sportdirektor Dieter Hecking, einem ehemaligen Trainer.

Das Problem des Dieter Hecking

Dieter Hecking hat sich nun selbst als Nachfolger von Markus Weinzierl eingesetzt. Und zwar ausdrücklich nur bis zum Saisonende. Im Gegensatz zum bisherigen Coach ist er der Meinung, dass der Kader wesentlich mehr hergibt als die letzten Leistungen vermuten lassen.

Er hat die Spieler verpflichtet, er hat andere Spieler abgegeben. Somit hat Dieter Hecking, mehrere Jahre in der Bundesliga aktiv (mit der letzten Station, dem Hamburger SV, gelang ihm allerdings nicht der erhoffte Aufstieg in die Bundesliga), sein eigenes Schicksal in der Hand.

Und nun das direkte Duell

Dass diese beiden Vereine nun ausgerechnet direkt gegeneinander spielen, ist eines der seltsamen Schicksale, die der Fußball immer mal wieder bietet. Gewinnen die Sandhäuser, haben sie die gleiche Punktzahl wie die Nürnberger. Sind diese erfolgreich, setzen sie sich von den Abstiegsrängen ab, wenngleich nur wenig.

Es wird also spannend am Samstag ab 13 Uhr in Nürnberg. Interessant ist noch, dass der neue Sandhäuser Trainer Tomas Oral ausgerechnet in Nürnberg mit seinem damaligen Verein FC Ingolstadt eine seiner größten Niederlagen erlebte. Quasi in der letzten Minute scheiterte er beim sicher geglaubten Aufstieg über die Relegation aus der 3. Liga, weil den Nürnbergern noch ein Treffer gelang.

Von Klaus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 + vierzehn =